Grenada
Hauptstadt St. George
Grenada hat als die "Gewürzinsel" der Karibik eine bewegte Geschichte
hinter sich. Über 30 mal wechselte der Besitzer, bei den Scharmützeln
wurden die Ureinwohner Kariben und Arawaks umgebracht, und erst 1974 wurde
sie unabhängig. Im Bild das alte Hafenviertel (Carenage) von St.George
im Kolonialstil. Kein Haus auf Grenada darf höher als eine Palme sein.
Zu dem Inselstaat gehören auch Carriacou und Petite Martinique.
Lagune von St.George
Eine geschützte Ankerbucht mit trügerisch dünner Schlammschicht,
die nicht gut hält. Die übliche Prozedur, um sich am neuen Standort
einzurichten: Immigration, Zoll (kostete 150 EC-$, ca. 50 Euro; der Zöllner
gibt sogar bereitwillig eine Quittung, wenn auch nur über den halben
Betrag), Hafenbüro, wie kann man hier telefonieren und wo sind Bank
und Internetshop.
Stadtansichten
Von links oben in Leserichtung: Innenstadt St. George; Strandpromenade;
Markt; Fort George. Einwohner ca. 30.000
Nur kein zweites Kuba vor der Haustür!
An dieser Mauer im Fort George wurde 1983 der sozialistische Premierminister
Maurice Bishop mit 15 weiteren Kabinettsmitgliedern erschossen. Fragt man
die Leute auf der Straße, so kritisieren sie offen die damalige US-geführte
"Befreiungsaktion". Die heutige ungeliebte Regierung hat die 2 restlichen
Oppositionssitze gut unter Kontrolle. Wie wäre es mal mit internationalen
Beobachtern bei der nächsten Wahl?
Hurricane Ivan
raste vor 6 Monaten (September 2004) in nur 4 Stunden über die Insel. Die Spuren des
Infernos sind noch ganz frisch: total zerstörte Fußballarena, 95% der
Wohnhäuser,
öffentlichen Gebäude und Kirchen sind abgedeckt. Eigentlich als Hurricane-freie
Zone von Seglern geschätzt, wurden auch sie überrascht.
Sie lassen sich nicht unterkriegen
Kaum ein Abend, an dem nicht irgendwo eine Steelband spielt. Auch hier
ist das zweckentfremdete Ölfass das Lieblingsinstrument der Großen
und Kleinen. Die Einwohner sind aufgeschlossen und gastfreundlich.
"All-inclusive"-Touristen, die zu allen Mahlzeiten hurtig zurück auf
ihre Kreuzfahrtschiffe strömen, sind allerdings weniger beliebt. Kurzfilm
Und der Rum schmeckt immer noch
Dieses beliebte Grundnahrungsmittel der Karibik wird unter recht fragwürdigen hygienischen Verhältnissen
gebrannt, aber das 75%ige Resultat läßt alle ungewünschten
Beistoffe sowieso im Keim ersticken. Perfektes Reinheitsgebot und lecker.
Degustation
Sind das nun Utensilien der Rumherstellung, die da hinter der Brennerei
im Feld liegen, oder doch nicht etwa die besagten Töpfe, in denen
die Kariben vor nicht langer Zeit noch ihre Feinde und gestrandete Seeleute
zartgekocht haben? Nach dem zweiten Glas wollen wir das nicht mehr wissen.
Mit dem Maxi-Taxi
geht es für wenige Groschen im Affenzahn über die ganze Insel.
Sie kommen ohne festen Zeitplan alle paar Minuten hupend vorbei und fragen
freundlich, ob man mit will. Sie sind immer gut besetzt und die Fahrgäste
immer gut drauf. Anhalten und aussteigen geht per Klopfzeichen. Warum geht
das nicht in Deutschland? Die teuren großen Busse auf den Müll
und die muffeligen (Berliner) Busfahrer nach Hause schicken.
Carriacou / Tyrrel Bay
Die kleinere Schwesterinsel von Grenada wurde ebenso von Ivan in Mitleidenschaft
gezogen, aber die Einwohner haben die meisten Schäden bereits in Eigenregie
beseitigt. Die Tyrrel Bay ist eine unter Seglern sehr beliebte gut geschützte
große Ankerbucht.
Jetzt wird's richtig karibisch!
So hatten wir uns das etwa vorgestellt: grünes Wasser, weiße
Strände und ein paar einfache Strandbuden mit leckeren Spezialitäten
und kühlen Drinks. Und wieder sehr freundliche Menschen; arm aber
glücklich und stolz auf ihr Paradies.
Carriacou Impressionen
Von oben links: Strandlokal beim Wiederaufbau; Rosis schwimmende
Rum Punsch Bar; Hauptort Hillsborough; Romantisches Siedlerhaus mit Klo
und Meeresblick an der Südküste
Rund Carriacou
In Fußmärschen geniessen
wir die großartigen Aussichten auf farbenprächtige Korallenriffe
entlang der Küste. Schnorcheln dort an der Oberfäche ist ja schon
ganz schön, aber geht's bitte auch etwas tiefer?
Bubble Maker
Es geht! Man mache einen 4-tägigen soliden PADI Open Water Kurs. Nachdem der Skipper
sich dummerweise als Pfeifenraucher geoutet hatte, muss er zuerst zum Inseldoktor
(oben links); dann Anmeldung bei Conni, die eine sehr empfehlenswerte gründliche
Tauchschule
an der Tyrrel Bay betreibt; nach erfolgreichem Abschluss als zertifizierter
Blasenmacher erster freier Tauchgang bei Sandy Island mit Buddy
Jan; unten rechts: Fluchen, weil der Film schon wieder voll ist.
Luft 31 Grad; Wasser 27 Grad Celsius, leichte Brise aus Nordost
So lässt sich das schwere Leben ertragen. Aber bitte bitte liebe
Daheimgebliebenen, nicht neidisch werden: draussen wartet TRUANT - das
Salzwasser frisst und frisst und die Barnickles (Muschelbewuchs) am Unterwasserschiff
werden immer dicker. Ausserdem kratzt der Hals vom unverdaulichen Ersatztabak.
Strandmotive ohne Worte
Landschaftsmotive, auch ohne Worte
Flora und Fauna
In der obligatorischen Abschlussrubrik bieten wir heute: erschrockener
Strandkrebs; freilaufende Seekuh; bei Curare-Indianern beliebter Manchineelbaum;
Käpt'n Silvers rechte Hand
P.S.: süße Mäuse
Die Dritte im Bunde
des Inselstaates Grenada ist Petite Martinique, rechts oben im Bild.
Es heißt, Zöllner seien dort unerwünscht und ziemlich alle
Einwohner leben vom Schmuggel. Vielleicht können wir auf der späteren
Rückfahrt Richtung Süden dort billig tanken und Spirituosen bunkern.
Ausblick
auf Union Island am Horizont, der südlichsten Insel des Staates
St. Vincent and the Grenadines. Unser nächstes Ziel.
Nochmal: bitte nicht neidisch werden, auch wenn es in den Grenadinen
noch dicker kommen sollte. Wir können nichts dafür, es ist so
(schön).