St. Vincent & the Grenadines


Route durch die Grenadinen
Von Carriacou (gehört zum Staat Grenada) direkt nach Bequia mit einem kurzen Abstecher nach St. Vincent (Hauptinsel des Staates St. Vincent & the Grenadines), dann in kleinen Sprüngen wieder südwärts über Mustique, Canouan, Tobago Cays, Mayreau und Union Island zurück nach Carriacou, Grenada und Trinidad.
 

St. Vincent
ist die große nördliche Hauptinsel. Lange aber vergeblich haben sich die Ur-Kariben gegen Mord und Vertreibung durch christliche Seefahrer gewehrt. Die vitale Haupt- und Hafenstadt Kingstown (ca. 40.000 Einwohner) ist zentraler Umschlagplatz für die Grenadinen und für den Export landwirtschaftlicher Güter. Der 1000 m hohe Vulkan Soufriere im Norden ist noch aktiv; der letzte Ausbruch war 1979.
 

An der Westküste liegt die schmale Bucht Wallilabou, die als Kulisse für die Filmfolgen "Piraten der Karibik" diente. Alles Schummel! Hier werden gerade die Papp- und Styropor-Requisiten des 3. Teils weggeräumt. Demnächst in Ihrem Kino.
 

Ausserhalb der Hauptstadt leben die Leute auf St. Vincent in sehr einfachen Verhältnissen. Gegenüber uns Bleichgesichtern sind sie freundlich aber deutlich zurückhaltender als auf anderen Inseln. Minimalen Tourismus gibt es nur an der Südküste.
 

Bequia
Die Admiralty Bay dieser gleich südlich gelegenen Insel mit ca. 7000 Einwohnern ist beliebter Treffpunkt der Langfahrtsegler. In der Mitte Port Elizabeth mit guten Restaurants direkt am Wasser ohne Sandflöhe. Nach der langen Fisch- und Chickenzeit mal wieder ein saftiges Steak. 
 

Beim Sonntags-Gottesdienst unter freiem Himmel trägt jeder Geplagte seinen persönlichen Kummer vor. Ein armer Kerl klagt über schwindende Potenz. Die ganze Gemeinde singt und betet inbrünstig minutenlang, so es (ihm) wieder besser gehe. Kein Witz!
 

Hier auf Bequia könnten wir länger Urlaub machen: lustige Menschen, riffumsäumte leere Strände, kleine Hotels im Ort oder versteckt an hübschen Küstenstrichen, gute Versorgungsmöglichkeiten, Wander- und Radwege, Fähr- und Flugverbindungen über St. Vincent nach Europa.
 

Mustique
Die Insel der Reichen und Schönen: ein einziger karibisch-englisch gepflegter Park mit ca. 60 Privatanwesen, 30 öffentlichen Einrichtungen und einem kleinen  Fischerdorf. An einer Mooring dürfen wir 3 Tage lang für erstaunlich günstige 25 US$ festmachen und alles bestaunen.
 

Die Traumvillen von Mick Jagger, David Bowie, Raquel Welch und Mitgliedern des Windsor-Clans stehen meistens leer und können zu tränentreibenden Preisen für den Luxusurlaub angemietet werden. Die Strände sind für jedermann frei zugänglich und wer sich zufällig verläuft, darf auch schon mal besichtigend über ein Grundstück laufen. Nur für Paparazzis gilt strengstes Inselverbot.
 

Wenige kleine Einkaufsläden, Boutiquen, Restaurants, Service- und Security Companies sorgen für das Wohl der Betuchten und geben den zahlreichen Bediensteten und einheimischen Fischern ein gutes Einkommen.
 

Canouan
Wieder zurück zur anderen Karibik. Canouan ist eine ziemlich rotte vergessene Insel. Im Südteil stehen eng an eng zahllose Hütten und Bauruinen auf hübschen Hügeln. Den ganzen Nordteil - weitgehend noch Wald - haben (so heißt es) italienische "Familien" aufgekauft, um in zukünftigen Ressorts an schönen Stränden mit grünem Wasser ihr Geld zu waschen. Wir witzeln: wäre doch der ideale Urlaubsort für Kohl, Kanter und Konsorten.
 

TRUANT liegt in der Charlestown Bay vor dem exklusiven (italienisch geführten) Tamarind Hotel/Restaurant. Bei einem Internetpreis dort von 5 US$/Viertelstunde winken wir ab und ziehen nach einem Tag weiter an einen schöneren Ort.

Tobago Cays
Hat nichts mit Tobago/Trinidad geschweige denn leider mit Tabak zu tun. Hier handelt es sich um einen kleinen Archipel unbewohnter Inseln umgeben von einem großen hufeisenförmigen Riff. Da es sich um den ultimativen Geheimtipp in der Karibik vor allem unter scheinbar Milliarden von Charterseglern handelt, muss man an manchen Tagen schon kräftig um seinen Ankerplatz kämpfen. Hier im Bild einer der seltenen erfolgreichen Momente.
 

Eine Woche jockeln wir mit dem Beiboot von Inselchen zu Inselchen, schweben schnorchelnd über die Korallengärten und das Aussenriff und genießen das intakte Unterwasser-Paradies.
 

Luft 35, Wasser 27 Grad, in der Ferne rauscht die Brandung am Aussenriff, zum Sundowner Pina Colada. Wenn ich das meinen Freundinnen im Club erzähle... Leider geht jedem Schiff irgendwann das kühlende Bier aus und wir müssen weiter.
 

Mayreau
Die kleine Insel mit etwa 500 Einwohnern kann man in wenigen Stunden zu Fuß erobern. Hier liegen wir rechts im Bild am langen Sandstrand der Saline Bay (im Hintergrund bereits Union Island). Seit 3 Jahren gibt es elektrischen Strom auf der Insel und inzwischen auch eine feste Straße und 6 Autos dazu. Im einzigen Ort leben die Menschen meist noch in sehr ärmlichen Hütten und wir finden dankbare Abnehmer für unsere letzten Altkleider-Bestände.
 

Fünf erstaunlich hübsche Restaurants (im Bild das Rasta-Lokal Righteous & the Youth) mit abwechslungsreicher Speisekarte, immer gut gegen Skorbut, laden ein. Die Betreiber sind sehr engagiert, nur fehlt es jetzt in der Nebensaison an Gästen. Dennis's Hideaway hat auch ein komfortables Gästehaus und Internet.
 

Neben der Saline Bay liegt weiter nördlich an der Salt Wistle Bay noch das Beach Club Hotel in sehr schöner Strandlage. Hier arbeitet die Bedienung allerdings in karibischem Tempo und schafft es in der Happy Hour gerade mal, nur eine einzige Lage Rum Punsch zu servieren. List oder Tücke oder beides?
 

Union Island
ist die südlichste Insel des Staates St. Vincent & the Grenadines, mit Zoll und Immigration Office. Der kuriose Hafen von Clifton ist zur Atlantik- und Wetterseite völlig offen, das vorgelagerte Riff sorgt jedoch für einigermaßen ruhiges Liegen vor Anker oder Mooring. Im geräumigen Hafenbecken selbst reichen die Korallenköpfe (Bild) ebenfalls bis an die Wasseroberfläche und man muss schon aufpassen.

Auf der südlichen Riffkante liegt Janti's Happy Island. Janti verwöhnt seine mit dem Dingi anreitenden (meist nassen) Gäste nach der Happy Hour mit Catch of the Day und gegrillten Steaks. Zwei Windgeneratoren versorgen die lautstarke Stereo-Anlage.
 

Menschen
Von oben links in Leserichtung: flotte Kellner in Basil's Bar auf Mustique; Brother Orthon King auf Bequia zeigt stolz seine Schildkröten, die er 2 Wochen alt einsammelt und nach 4 Jahren reif fürs raue Leben aussetzt; fliegender Händler versorgt die Yachties mit Lobster, Bier und Brötchen; dynamische Wiener Chartercrew in den Tobago Cays hadert mit dem Dingimotor.
 

Lokalitäten
Von links oben in Leserichtung: Blick vom exklusiven "Firefly" Restaurant auf den Ankerplatz von Mustique; Pause im schattigen Franghipani auf Bequia; in froher Erwartung der creolischen Küche auf Mayreau; leckerer Labskaus an Bord.
 

Für den kleinen Tierfreund
Von oben links in Leserichtung: Enorme Echse 30x100 cm auf Bequia; "verschwommener" Baracuda (Bildmitte) am Aussenriff;  zufriedenes Pelikan-Pärchen in den Tobago Cays; skeptische Landschildkröte auf Mustique.
 

TRUANT auf dem Weg in sichere Gefilde
Es ist Ende Mai und die Hurricane-Saison naht. TRUANT geht für 4 Monate an Land zur Überholung ins sichere Trinidad/Chaguaramas und wir haben Zeit, die vielen Eindrücke des ersten Jahres unserer Reise in Ruhe zu verdauen. Freuen uns jetzt schon darauf, wenn es im Spätherbst weiter geht. Bis dann!