Kanarische Inseln (2)
Blinde Passagiere in der Vorpiek?
Nein, die zwei waren angemeldet und haben uns 10 Tage an Bord besucht.
Noch sind die Nasen blass und alles etwas fremd, aber Pillen gegen Seekrankheit
brauchen Niclas und seine Mama nicht.
Auf Kaperfahrt
Irgendwo müssen hier ein paar verlorene Schatztruhen von Francis
Drake oder zumindest ein abgeschossener Finger von Lord Nelson liegen.
Ersatzweise wird irgendwann TRUANT hungrig geentert.
Schusswaffen scharf machen für den Landgang
Nicili erklärt Mama, wie die manuelle Aufnahmeverzögerung
zur Motivaufhellung bei Gegenlicht, blendenmäßig versteht sich,
zu deaktivieren ist.
Keine Indianer
weit und breit, nicht einmal ein pfeifender Guanche. Wir beschließen
nach einigen Auflockerungsübungen ein neuzeitliches Auto anzumieten
und die Suche damit fortzusetzen.
Nicili im Mond-Krater Tycho,
wenn die Gänseblümchen nicht wären. Aber bis zum nächsten
Sandsturm bleiben zumindest die Fußspuren erhalten.
Über den Wolken
muss die Aussicht wohl grenzenlos sein: rechts am Horizont bereits
Gomera.
Herrlicher Anblick
Der Teide auf Teneriffa ist mit 3715 m der höchste Berg
des Archipels und Spaniens. Bis auf 2300 m geht die Straße, dann
zu Fuß oder per Seilbahn auf 3500 m und mit Sondergenehmigung aus
Santa Cruz darf man auch den Gipfel besteigen. Wir haben Glück - heute
ist alles unbedeckt und gestochen scharf.
Blick von 3500 m auf den alten Kraterrand
der verblieb, als vor Millionenjahren ein noch höherer Berggipfel
glatt in's Meer rutschte.
Humboldt, der auch schon hier war, würde uns mit Verachtung strafen,
wenn er uns in der Seilbahn gesehen hätte.
Japanischer Garten auf kanarisch
Findet man häufiger hier und auch auf den anderen Inseln: wie
frisch geharkt und geschnitten, aber nicht von Menschenhand.
Abschlusszeugnis
Vollmatrose Nicili beherrscht altersgemäß alle zur Aufrechterhaltung
der Schwimmfähigkeit eines seegehenden Schiffes notwendigen Fertigkeiten
und hat sich bestens in die Seemannschaft eingefügt. Einer weiteren
Verwendung steht nichts im Wege.
Junge, komm bald wieder
und sein Bruder Axelino und beider Eltern auch, möchten wir hinterhersingen,
als der blaue Flieger abhebt, aber unsere Bestimmung zeigt in die andere
Richtung - darauf vertrauend, dass die Erde wirklich rund ist.
El Hierro
morgens um 8 Uhr vom Hotel aus in Valverde auf 600 m knapp unter der
Wolkengrenze. Drei Tage befahren wir diese kleinste Kanaren-Insel und finden
sie wunderbar. Ein Paradies für Urlauber, die gern abseits der Touristenpfade
wandern. Alles ist ländlich und die Leute sind freundlich und offen.
Lands End
Zuerst zieht es uns irgendwie magisch an den südwestlichsten Punkt
der Insel, der im Mittelalter das Ende der Welt bedeutete. Gleich dahinter
soll sich der Höllenschlund aufgetan haben. So manche Kirchenfürsten,
christliche und aktuell auch islamische, würden uns das noch heute gern gegen
bare Münze versteht sich verkaufen wollen.
Faro Orchilla
ist der südlichste und westlichste Leuchtturm Europas. Glaubt
man unserer Interpretation der Grabstein-Inschrift, hat den armen Leuchtturmwärter
just in dem Moment wo er erstmals im Jahre 1933 das neue elektrische Feuer
einschalten wollte, der Stromschlag getroffen. Ganz sicher ist, dass der
Nullmeridian 250 Jahre lang durch diesen Leuchtturm ging, bevor er 1884
in das Observatorium von Greenwich übersiedelte.
Malerische Viehzucht
auf dem Hochplateau (1000 bis 1500 m) von El Hierro. Leider gerade kein Vieh im Bild, aber doch sichtet man davon immer noch mehr als Menschen.
Ja ja das ist eine fotografierte Postkarte,
aber sie gefiel uns, mit Vieh im Bild. Den Krater haben wir auch gefunden und hineingeschaut:
Die Lösung: ein schnöder Kartoffel-Acker
Im Steilgang von 50 auf 750 m in 2 Stunden
Hier der obere Ausgang eines Steiges für "geübte Wanderer" im
Nordwesten der Insel.
Den schlappen Wanderer empfängt ein Wasserhahn. Rechts ganz unten die Kirche von Fronterra.
Blick über die Kante
auf den "Golf" an der Nordwestküste von El Hierro. Hier am Mirador
de la Pena ein raffiniertes Manrique-Restaurant aus Glas und Lavastein,
in dem angehende Köche Spezialitäten servieren. Häfen und
Ankerplätze auf El Hierro sind für einen mehrtägigen Aufenthalt
- wenn man die Insel kennen lernen will - ungeeignet. Es gibt preiswerte
Flug- und Fährverbindungen zwischen den Inseln.